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Internationale Wettbewerbe und Zeitverschiebung: Interview mit Markus Buck
Im Sport ist ein guter Umgang mit der Zeitverschiebung entscheidend, um auch im Ausland sein Topniveau zu halten. Licht- und Chronotherapien gehören zu den einfachsten und effektivsten Mitteln, um sich auf Reisen effektiv zu erholen. Exklusives Interview mit Markus Buck, Chef Leistungssport bei Swiss Aquatics, nach seiner Rückkehr aus Melbourne, wo vom 13. bis 18. Dezember 2022 die Schwimmweltmeisterschaften im kleinen Becken stattfanden.
Die Bedeutung eines guten Umgangs mit dem Jetlag
Medi-Lum: In Ihrer Karriere haben Sie viele Athleten und Trainer auf dem Weg zu ihren internationalen Wettkämpfen begleitet. Wie wichtig ist die Prävention gegen Jetlag bei der Vorbereitung eines Athleten auf das Ziel der Höchstleistung?
Markus Buck: Ich hatte das Glück stets mit älteren und sehr erfahrenen Trainern zu arbeiten. In Deutschland waren dies beispielweisen Trainer wie Bernd Henneberg und Norbert Warnatzsch. In der Schweiz zum Beispiel Guennadi Touretski.
Von diesen Trainergrössen konnte ich viel lernen, hinsichtlich der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung. Zudem habe ich Sportwissenschaften studiert, mit der Spezialisierung auf Leistungssport. Sowohl in der wissenschaftlichen Literatur als auch anhand der Praxiserfahrungen der Trainerexperten, ist das Jetlag Management sehr wichtig!
Erst recht, wenn es noch mit der Anpassung/Rückanpassung an Höhenverhältnisse zusammenfällt. Meine ersten Erfahrungen damit, konnte ich 2010 an den Weltmeisterschaften in Shanghai mit der deutschen Nationalmannschaft sammeln. Schnell wurde mir klar, dass es immanent wichtig ist, sowohl eine Verbandsstrategie als auch für jeden Athleten einzeln, individuelle Jetlag Managementstrategien zu entwickeln, die wissenschaftlich fundiert sind.
Lichttherapie-Test und Blue-Blocker-Brille
M-L: Sie haben kürzlich Lichttherapie und Schlafbrillen getestet, um den Biorhythmus der Athleten des Swiss Aquatics Teams auf dem Weg zu den Schwimmweltmeisterschaften in Melbourne anzupassen. Wie haben diese Hilfsmittel den Sportlern bei ihrer Vorbereitung geholfen?
M.B: Eine der einfachsten Faustformeln, welche wir von Anfang an versucht haben umzusetzen, ist die Zeitdauer, welche wir uns - je nach Wettkampfdestination - für das Jetlag Management geben. Daneben haben wir mit Hormonen sowie diversen anderen Verhaltensanweisungen gearbeitet - die Erfolgsquote war bestenfalls 60%.
Der Einsatz der Tageslichtbrillen in Verbindung mit den individuellen Chronoprofilen gefällt mir derart gut, weil es dem immer geltenden Credo folgt «so einfach wie möglich - so kompliziert wie nötig» - es ist extrem simpel und hat keine Nebenwirkungen! Die Erfolgsquote beim Jetlag Management, seitdem wir diese Form der Unterstützung nutzen, ist über 80% - sehr oft waren es nun schon 100%!
Die Athleten bekommen simple, aber klare Anweisungen und müssen ihre Gewohnheiten nicht gross verändern - sie sind nach den Reisen in kürzester Zeit in der Lage, sich im Training und Wettkampf wieder voll zu belasten, aber auch sich wieder vollständig zu erholen, dank eines guten Schlafs!
Hormone, können wir seither weglassen, was das Risiko von Nebenwirkungen vermindert.
Erholte und leistungsfähige Athleten, sind zufriedene Athleten, was die Trainer zufrieden macht und die Stimmung insgesamt positiv beeinflusst!
Und schliesslich ist toll, dass durch die Zusammenarbeit, die Athleten und Trainer besser und besser lernen, was sie, wie machen müssen, um sich schnellstmöglich optimal anzupassen - sie werden nach und nach zu «Jetlag Management-Experten»!
Beobachtete Vorteile
M-L: Welche Vorteile haben Sie in Melbourne im Vergleich zu früheren Reisen, die so weit von der Schweiz entfernt waren, beobachtet?
M.B: In Melbourne, was 10 Stunden Zeitunterschied zur Schweiz bedeutet, war die Geschwindigkeit der Anpassung beeindruckend - umso mehr, wenn man bedenkt, dass alleine die Anreise knapp 24 Stunden gedauert hat und extrem anstrengend war. Binnen 5-6 Tagen waren allen Athleten angepasst und wieder voll belastbar, aber auch in der Lage, sich wieder vollständig zu erholen.
Auswirkungen auf die Leistungsspitze
M-L: Auch die Lichttherapie kann das Timing der Leistungsspitze verbessern. Haben Sie diese Strategie speziell getestet, um die Leistung der Athleten an die Ortszeit des Wettkampfs in Australien anzupassen? Wenn ja, welche Verbesserungen haben Sie nach dieser Anwendung der Lichttherapie festgestellt?
M.B: Für die Olympischen Spiele in Tokyo haben wir das versucht, da die Finals für uns ungewöhnlich am Vormittag und die Vorläufe am Vorabend stattfanden. Wir waren mit unsren Ergebnissen sehr zufrieden. Für einen wissenschaftlich verwertbaren Beweis müssten wir aber einmal dieselben Wettkampfzeiten ohne Jetlag-Beeinträchtigung testen können.
Diese Möglichkeit gab es bisher nie und wird es wahrscheinlich auf absehbare Zeit auch nicht geben.
Ein einfaches und attraktives Instrument
M-L: Bei Chronotherapien muss man sich in der Regel an einen bestimmten Schlaf-Wach-Zeitplan halten, was die Gewohnheiten ein wenig durcheinanderbringen kann. Fiel es Ihnen leicht, diese Hilfsmittel in Ihre Vorbereitung zu integrieren? Haben die Sportler die Brille gerne benutzt?
M.B: Die Chronoprofile sind individualisiert und stellen zusammen mit den Tageslichtbrillen sicherlich die mit kleinste Intervention in Gewohnheiten dar, verglichen mit anderen Optionen. Das hat die Athleten von Anfang an überzeugt. Zudem ist die Kooperation mit den Jetlag-Experten sehr professionell. Zunächst gibt es eine allgemeine Schulung, dann individuelle Interviews.
Die Tageslichtbrillen sehen ansprechend aus und die Athleten empfinden es als cool, diese zu tragen.
Es gibt zahlreiche Erfahrungsberichte von internationalen TOP-Athleten, welche das Konzept erfolgreich genutzt haben, auch das überzeugt.
Inzwischen haben wir selbst mehrere sehr erfolgreiche Erfahrungen gemacht. Deshalb ist es bei uns inzwischen einfach neue Athleten onzuboarden, bzw. mit gestandenen Athleten das Konzept immer wieder anzuwenden.
Wann sollte man ein Anti-Jetlag-Programm planen
"Eine Reise über bis zu drei Zeitzonen erfordert im Prinzip keine besonderen Anpassungen, da die biologische Uhr eine natürliche Fähigkeit zur Resynchronisation besitzt. Bei mehr als 3 Stunden Zeitverschiebung werden die Leistungsfähigkeit und der Schlaf beeinträchtigt und die Erholung verläuft langsamer", erklärt Bénédicte Wildhaber, Arbeitspsychologin FSP, Spezialistin für den Umgang mit biologischen Rhythmen und Geschäftsführerin von Medi-Lum. Zahlreiche Faktoren beeinflussen die Schwere der Symptome und bestimmen die Genauigkeit des individuellen Anti-Jetlag-Programms: Flugzeiten und Zwischenstopps, Reiserichtung, Aufenthaltsdauer am Zielort, Chronotyp oder auch Niveau und Zeitpunkt der erwarteten Leistung vor Ort. Bei Wettkämpfen auf hohem Niveau werden all diese Faktoren berücksichtigt, um einen Zeitplan für die Nutzung der Lichttherapiebrille und einen leistungsfähigen Schlafplan zu erstellen.
Ihr nächster Flug ohne Jetlag
Sie planen einen Wettkampf im Ausland und wünschen sich Unterstützung beim Jetlag? Wir entwickeln einfach zu bedienende Jetlag-Hilfsprogramme, die auf jeden Athleten und jedes Reiseziel zugeschnitten sind. Schon bald werden Sie verstehen, wie Sie Ihre Hilfsmittel richtig einsetzen, um den Jetlag bei Ihren nächsten Reisen zu besiegen. Nehmen Sie direkt Kontakt mit unserem Team auf, per E-Mail an info@medi-lum.ch oder telefonisch unter +41 32 710 18 48.
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